Coloratur, 1996/1999

Die Suche nach wesentlichen Ausdrucksformen in der Malerei warfen mich auf die Farbe an sich zurück. Anfänglich waren es die Einflüsse der Konstruktivisten einerseits und der Farbmaler andererseits, die Ausgangspunkte für meine Arbeit wurden. Sehr bald kristallisierte sich das Thema heraus, das ich untersuchen wollte: Die Synthese von Konstruktion und Intention, der Schnittpunkt von rationalen Ordnungsgefügen und organischen Strukturen. In dem Bild „Coloratur„ habe ich dafür eine klar gegliederte Rasterstruktur als formale Einteilung gewählt. Die Wahl der Farben und ihre Anordnung im Raster erfolgten intuitiv – fest stand nur, daß ein Hell-Dunkel-Farbverlauf entstehen sollte, eines der Grundprinzipien, das häufig in meinen Bildern wiederkehrt. Das ursprünglich 1996 gemalte Bild wurde 1999 von mir in Teilen überarbeitet, da sich meine gefühlsmäßige Einstellung zu einzelnen Farbsituationen in dieser Zeit verändert hatte und ich nun genauer erkennen konnte, wie ich Farben anordnen mußte, damit sie ihre Wirkung in einem Wechselspiel optimal ergänzen können.
Ralph-J. Petschat, 1999